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Abwasser

Abwasser

Vor knapp 100 Jahren begann man in Germersheim mit dem Bau von Regenwasserkanälen und schuf damit die Voraussetzungen für eine flächendeckende Abwasserentsorgung.

Nach dem 2. Weltkrieg stiegen die Abwassermengen genauso wie die Anforderungen an die Abwasserreinigung.

Dies führte 1991 zum Bau einer neuen dreistufigen biologischen Kläranlage mit einer Kapazität von 46.000 Einwohnerwerten (EW). In dieser Anlage werden auch die Abwässer der Gemeinden Lingenfeld, Westheim und des Stadtteils Sondernheim gereinigt.

Kennzahlen zur Abwasserbeseitigung 

Ausbaugröße der Kläranlage 46.000 EW
Kanalnetzlänge 84 km
Hausanschlüsse 3.646
Abwasserpumpwerke 14
Regenüberlaufbauwerke 6
Regenüberlaufbecken 4
Regenrückhaltevolumen 5.400 m³
Zulaufmenge zur Kläranlage 3,5 Mio. m³/Jahr
Klärschlammanfall 15.000 m³/Jahr
Klärgaserzeugung 240.000 m³/Jahr
Stromerzeugung 560.000 kWh/Jahr

 

Zur Geschichte der Abwasserbeseitigung in Germersheim

Die militärischen Anlagen in der alten Festungsstadt Germersheim waren in der damaligen Zeit für ihre Ver- und Entsorgung beispielhaft. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts, mit Beginn des Festungsbaues, sammelte man dort das Regenwasser über zentrale Kanäle und leitete es direkt der Queich zu.

Unmittelbar nach der Jahrhundertwende begann man im Stadtgebiet mit dem zügigen Ausbau eines zentralen Regenwassersystems; die Überläufe der Hauskläranlagen wurden an diese Kanäle angeschlossen. Mit dem gleichzeitigen Ausbau der zentralen Wasserversorgung stieg auch der tägliche Abwasseranfall. Die damit verbundenen hygienischen Probleme und die Verschmutzung der Queich führten nach jahrelangen Planungen und Diskussionen - bei denen damals wie heute die Finanzierung der hohen Anlagenkosten das Hauptthema war - im Jahr 1963 zum Bau einer neuen mechanisch-biologischen Kläranlage für 15.000 Einwohnerwerte.

Im Stadtteil Sondernheim begann man 1969 mit dem Bau eines zentralen Abwasser-Kanalnetzes und einer mechanisch-biologischen Kläranlage für 4.000 Einwohnerwerte. Mit der Fertigstellung eines großen Hauptsammlers zur Kläranlage Sondernheim war 1982 das Abwassersystem auch dort vollständig.

Der Anstieg der Abwassermengen in den letzten Jahren und die Verschärfung der Einleitungsbedingungen in Gewässer, aus Gründen des Umweltschutzes, machte den Neubau der Kläranlage Germersheim auf eine Ausbaugröße von 46.000 Einwohnerwerte notwendig. Die Inbetriebnahme erfolgte 1991. Heute werden auf dieser Kläranlage das Abwasser der Stadt Germersheim, des Stadtteils Sondernheim, sowie der Nachbargemeinden Lingenfeld und Westheim gereinigt.